Die Entfaltung von Charismen, die Begriffe Charisma und Charismenorientierung an sich sowie die Diskussion um deren praktische Anwendung und Umsetzung im Rahmen der Kirchenentwicklung wird in vielen Diözesen und Gemeinden diskutiert. Im Zuge dieser Neubesinnung auf die Charismen aller Getauften nimmt die Förderung der Charismen und deren Entdeckung in vielen pastoralen Konzepten einen hohen und wichtigen Stellenwert ein. Was sich in der Theorie positiv und vielversprechend anhört, erweist sich in der pastoralen Praxis häufig als schwierig umsetzbar und nicht wenige stehen vor der Frage, inwiefern sich die Charismen der Gläubigen entdecken, heben und entwickeln lassen.
Insofern versucht das angestrebte Dissertationsprojekt die gegenwärtigen Diskussionen und Praktiken hinsichtlich charismenorientierter Pastoral und deren begrifflichen Definitionen im deutschsprachigen Raum der katholischen Kirche zu erfassen und auszuwerten. Diese wird in den Zusammenhang einer theologischen Durchdringung des Charismenbegriffes gestellt, innerhalb der exegetische, dogmatische und historische Entwicklungslinien und Ausprägungen verbunden und analysiert werden.
Ziel und Intention des Dissertationsvorhabens ist die Entwicklung von einsatzfähigen und anwendungsorientierten „Potenzial-Tools“, die die gezielte Entdeckung und Entfaltung von Charismen fördert. Dafür werden bisherige Instrumente ausgewertet und erfolgreiche Praktiken aus anderen Disziplinen hinzugenommen, um den Getauften Partizipation zu ermöglichen und an der Entwicklung von Kirche teilhaben zu lassen.