Auf beeindruckende Weise gelang ihm dabei die Verbindung zwischen nüchterner soziologischer Analyse, theologischer Expertise und kirchgeschichtlicher Sachkenntnis. Immer wieder wies er auf die Gefahr von eingefahrenen Strukturen hin und forderte mit Nachdruck Reformen ein, damit die Inhalte des Christentums auch unter sich ändernden Bedingungen zur Sprache gebracht werden können. In seinem Vortrag anlässlich der Ehrenpromotion am 15.6.1993 setzte er sich kritisch mit den geistigen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Postmoderne auseinander und gab der Theologie den Appell mit, geistige und gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart konstruktiv aufzugreifen: „Es scheint mir weniger an der Substanz der christlichen Botschaft als an der Weise, wie sie gelebt und vermittelt wird, zu liegen, wenn sie die jungen Menschen heute nur wenig zu ergreifen vermag… Die Anerkennung der unumgänglichen Selbstreferenz des modernen Menschen bedeutet nicht  notwendigerweise den Abschied von allen Verbindlichkeiten, sondern lediglich die Einsicht, dass Verbindlichkeit erst dann zu einem gelingenden Leben beitragen kann, wenn sie in freier Entscheidung übernommen und innerlich gewollt wird.“
Die Fakultät wird Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann in bester Erinnerung behalten.

Prof. Dr. Stefan Böntert, Dekan

Prof. Dr. Theo Kobusch (Bild links) überreicht

Prof. Dr. Dr. h.c. Fanz-Xaver Kaufmann die Promotionsurkunde