Die Katholisch-Theologische Fakultät verleiht durch ihren Dekan Prof. Dr. Christian Frevel Herrn PD Dr. Udo Lehmann die Lehrbefugnis für das Fach Christliche Gesellschaftslehre. Wir Danken Herrn Lehmann für den gelungenen Vortrag und gratulieren ihm Herzlich zur abgeschlossenen Habilitation.
Am Mittwoch den 17. Juli hält Herr Dr. Udo Lehmann vom Lehrstuhl für Christliche gesellschaftslehre seine Antrittsvorlesung mit dem Titel Theologische Ethik?! - Einige Überlegungen zur normativen Gestalt und gesellschaftlichen Relevanz religiös-metaphysischer Ethikkonzepte. Der Vortrag wird um 14Uhr im Veranstaltungszentrum, Saal 3 stattfinden. Herr Lehmann hat sich am Lehrstuhl von Herrn Wiemeyer Habilitiert und leitet zur Zeit dir Veranstaltungen im Fach Moraltheologie.
Am vergangenen Mittwoch ist Herr Dr. Dr. Tapp offiziell zum ordentlichen Professor am Lehrstuhl für Philosophisch-Theologische Grenzfragen ernannt worden. Herzlichen Glückwunsch!
(15.Juli - Foto: RUB Hochschulkommunikation, Tobias Schündelen)
Im Zentrum stand nicht das, was uns trennt, sondern das was uns vereint: Die Liebe zum Fußball! Beim Theo-Cup, einem internationalen Fußball Turnier, spielten 27 Mannschaften aus sechs Nationen um die beliebte Trophäe. Orthodoxe, evangelische und katholische Theologie-Studierende kämpften hart auf dem Rasen gegeneinander und feierten danach mit ebenso großer Inbrunst gemeinsam.
Selbstverständlich war auch wieder ein Team der katholisch-theologischen Fakultät der Ruhr-Universität dabei und hat mit dem Einzug ins Achtelfinale die Erfolgserwartungen mehr als übertroffen. Mit großem Einsatz zeigten die Bochumer auf dem Platz ihr Können und auf der Tribüne, was es bedeutet Stimmung zu machen.
(Text und Bild: Tabea Bellen)
"Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist." (Paulus an die Philipper 3,13)
“In Zeiten von zeitlich begrenzter, projektförmiger Zusammenarbeit blicken wir glücklich und auch mit etwas Stolz auf eine 30-jährige Partnerschaft mit Krakau zurück.” (Prodekan Wilhelm Damberg)
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums unserer Partnerschaft mit der Universität Johannes Paul II. in Krakau begrüßten Prodekan Prof. Dr. Wilhelm Damberg und der Rektor der Ruhr-Universität Prof. Dr. Elmar Weiler die Gäste aus Polen als Freunde in Bochum. Mit vielen Geschenken und herzlichen Worten würdigten sie die dauerhafte und stabile Zusammenarbeit der katholischen Lehr- und Partnereinrichtungen.
Der Rektor der Uniwersytet Papieski Jana Pawła II Prof. Dr. Władisław Zuziak wies mit Dankbarkeit auf die große Bedeutung der Partnerschaft für die päpstliche Universität in Krakau hin. Er rief dabei nicht nur die Unterstützung bei der Gründung der Päpstlichen Akademie sondern auch jüngere Ereignisse, wie etwa die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Emeritus Prof. Dr. Wendelin Knoch ins Gedächtnis.
Es folgten die Beiträge von Prof. Dr. Markus Knapp und Rektor Zuziak. Hier eine kurze Zusammenfassung.
"Religion und säkulare Öffentlichkeit"
Prof. Knapp sprach über den weltanschaulichen Pluralismus der modernen Gesellschaft und die damit verbundenen Konflikte. Er klärte die Frage, wo und wie sich die Religion in solchen Gesellschaften verorten könne.
Er betonte den Gemeinsamen Ursprung von Religion und säkularer Vernunft, die in der säkularen Gesellschaft als komplementär aufträten.
Die Religion zeige sich aber als äußerst vital, was die Säkularisierungstheorie des 20.Jahrhunderts konterkariere. In einer postsäkularen Gesellschaft (Habermas) käme der Religion eine bleibende Präsenz und Relevanz zu.
"Irrwege der postmodernen Kultur und Chancen der Kirche"
Im Anschluss daran formulierte Prof. Zuziak Überlegungen zur flüchtigen Gestalt der postmodernen Gesellschaft. Mit der Kommerzialisierung und Pragmatisierung würden alle Bereiche des menschlichen Lebens einer Marktlogik und einem utilitaristischen System unterworfen.
Gott werde aus der Welt verdrängt und für tot erklärt. Dabei übersähen die Postmodernisten jedoch das sinnstiftende Moment eines Gottesglaubens und dessen integrierende Funktion für die Gesellschaft. Glaube sei vielmehr der Übergang zu einem neuen Leben in Verbindung mit der Gemeinschaft; eine Gabe, die wir wiederentdecken und pflegen müssten.
Die Studentinnen und Studenten, die mit ihrem Rektor aus Krakau gekommen sind, verbringen hier ein paar Tage, bevor es wieder zurück in die Heimat geht. Im Wintersemester werden dann wieder ein paar unserer Studierenden an die Universität nach Krakau reisen. Dieser rege Austausch prägt jetzt seit vielen Jahren das gute Verhältnis der beiden Fakultäten, auf das nach den Vorträgen im Foyer des Veranstaltungszentrums angestoßen wurde.
Maßgeblich wird der Studierendenaustausch von der Fachschaft organisiert. Sie planen von der Unterkunft bis zum kulturellen Programm für die Gäste aus Polen einen vielseitigen Tagesablauf. Zwischen kulinarischer Stadführung und einem Besuch beim Bischof war sogar Zeit für einen Abstecher nach Köln. Abgerundet wird das Programm selbstverständlich mit einem gemütlichen Abend im Bermudadreieck.
(Text und Zusammenfassung: Lukas Brand, Lehrstuhl Pastoraltheologie)
Wenn Sie selbst mal nach Krakau an die Papst Johannes Paul II. Universität (Uniwersytet Papieski Jana Pawła II w Krakowie) wollen, dann informieren Sie sich über die regelmäßige Krakaufahrt unserer Fachschaft oder machen Sie doch einfach gleich ein ganzes Gastsemester in Krakau. Wie das geht können Sie hier nachlesen. Dank unserer Partnerschaft mit der Papst Johannes Paul II. Universität ist der Austausch ganz einfach!
(Tabea Bellen)
Infos zur Bewerbung und zu benötigten Unterlagen etc. unter Informationen zum Studium
Die Gelegenheit wahrnehmen und über den Tellerrand des Ruhrpotts bzw. Deutschlands hinaus schauen.
Wie im vergangenen Sommersemester bieten wissenschaftliche MitarbeiterInnen für Studierende beider theologischer Fakultäten eine Informationsveranstaltung zum Theologiestudium im Ausland an. Diese findet am Mittwoch, 15. Mai 2013, 14-16 Uhr im Raum GA 8/34 statt.
Hier erhalten Sie umfassende Informationen über bestehende Kontakte und Kooperationen zu theologischen Fakultäten in aller Welt, zu Anerkennungsfragen sowie Finanzierungsmöglichkeiten. Eine Mitarbeiterin des International Office der RUB wird außerdem Stipendienprogramme (Erasmus/DAAD) vorstellen.
Annegreth Schilling, M.A. Dr. Markus Höfner Ann-Christin Heine, M.A. Dipl.-Theol. Katharina Pyschny
Am 29. Mai werden einige Mitglieder der Fakultät wieder beim Uni-Run mitlaufen. Durch die Aktion sollen Sponsoren für das Deutschlandstipendium geworben werden: Besonders begabte und engagierte Studierende erhalten ein monatliches Stipendium von 300 €, das ihnen das Studieren erleichtert. Das Stipendienprogramm ist als Public-Private-Partnership gestaltet: Die für die Förderung einer Studentin oder eines Studenten benötigte jährliche Summe von 3.600 € wird zu gleichen Teilen von privaten Sponsorinnen und Sponsoren – Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen – und von der öffentlichen Hand aufgebracht.
Der Beitrag des Bundes ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sich private Förderinnen und Förderer finden: Werden 1.800 € von privater Seite zur Verfügung gestellt, wird derselbe Betrag vom Bund dazugegeben.
Um private Förderinnen und Förderer zu motivieren, gehen wir beim Sommerfest RUBIssimo an den Start des RUB-Campus Laufs über 5km.
Wir werden Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Medien und der Bistumspresse einladen und dafür sorgen, dass das Event und das Sponsoring wahrgenommen werden.
Auch heute wurde die Serie der Veranstaltungen, die dieses Semester zum ersten Mal angeboten werden, fortgesetzt.
Verschiedene Vertreter aus dem Bistum Essen gaben in einer anderthalbstündigen Sitzung einen kurzen Überblick über die Berufsfelder und -chancen der Theologie. Auch wenn für die meisten Erstsemester jetzt wohl noch nicht an Abschluss zu denken ist, war es doch für alle Teilnehmer eine bereichernde Einführung in das, was nach dem Theologiestudium an Möglichkeiten auf einen wartet.
Hier eine kurze Zusammenfassung der vorgestellten Bereiche:
"Mit dem Studium der katholischen Theologie in Bochum haben Sie eine gute Wahl getroffen!" (Dekan Prof. Dr. Christian Frevel)
Der Vorlesungsbetrieb ist wegen der Erstiwoche stark eingeschränkt, einzelne Vorlesungen finden jedoch statt. Wenn Sie also nichts verpassen wollen, informieren Sie sich im KVV – oder notfalls bei den jeweiligen Lehrstühlen – über den genauen Vorlesungsbeginn.
(Lukas Brand, Lehrstuhl für Pastoraltheologie)
geb. 21.12.1925 --- gest. 03.09.2012
Nach dem Studium der Katholischen Theologie in Bonn empfing Heribert Heinemann am 02. Juli 1952 die Priesterweihe durch Kardinal Frings in Köln. Von 1953 bis 1956 war er Kaplan in Essen-Rüttenscheid, von 1956 bis 1960 absolvierte er das Studium der Kanonistik in München. Dort wurde er mit einer kirchenrechtlichen Arbeit über die rechtliche Stellung nichtkatholischer Christen und ihre Wiederversöhnung mit der Kirche zum Doktor des kanonischen Rechts promoviert. Von 1960 bis 1969 war er Assistent des Generalvikars der Diözese Essen, seit 1961 Synodalrichter am Bischöflichen Offizialat in Essen, seit 1962 Dozent, später Professor für Kirchenrecht am Essener Priesterseminar, von 1967 bis 1969 war er Ökumenebeauftragter des Bistums Essen, seit 1967 Vizeoffizial, seit 1969 Professor für Kirchenrecht an der Universität Bochum. Dort hatte er zweimal das Amt des Dekans der Katholisch-Theologischen Fakultät inne. Einen ehrenvollen Ruf nach München lehnte er ab. Als engagierter Lehrer nahm er auch nach der Emeritierung zahlreiche Gastdozenturen wahr. Seit 1978 war er nicht-residierender Domkapitular in Essen. 1992 ernannte ihn Bischof Hubert Luthe zu seinem Generalvikar. Er war viele Jahre Mitglied der Arbeitsgruppe Kirchenrecht sowie Berater der Kommission für ökumenische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Sein Engagement in der Ökumene nahm er in vielen Gremien wahr, so in der interkonfessionellen kirchenrechtlichen Arbeitsgruppe der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg und als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn.
Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste für Wissenschaft und Kirche wurde Heribert Heinemann 1993 mit dem Titel Apostolischer Protonotar, drei akademischen Festschriften und mit der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Kirchenrecht ausgezeichnet.
Mit Heribert Heinemann verliert die Ruhr-Universität Bochum einen engagierten Wissenschaftler, hervorragenden Lehrer und eine geachtete Persönlichkeit mit großen Verdiensten. Sie wird sein Andenken dankbar in Ehren halten.
Das Requiem findet statt am Freitag, den 7. September um 15.00 Uhr im Hohen Dom zu Essen. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof.
Die Totenvesper wird am Donnerstag, den 6. September 2012, um 19.00 Uhr in der Kirche St. Johannes zu Bochum-Wiemelhausen gebetet.
Prof. Dr. Christian Frevel
(Dekan)
der Katholisch-Theolgischen Fakultät der RUB, des Instituts für Katholische Theologie an der Universität Duisburg Essen und des Instituts für Katholische Theologie an der TU Dortmund vom 3. Juli 2012
Für eine starke Katholische Theologie im Revier
UAMR: Forschung und Lehre noch besser verzahnen
Religion im Ruhrgebiet: Vielfalt und Strukturreform
Das Ruhrgebiet braucht eine starke Theologie. Das bekräftigen die Professorinnen und Professoren der Katholischen Theologie der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) nach einem Treffen am 27. Juni. „Das breite Spektrum der theologischen Disziplinen an drei Revier-Unis ist ein Pfund, mit dem die Region wuchern kann“, so Prof. Dr. Christian Frevel, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Auf dem Treffen der Katholischen Theologen der drei Revier-Unis entwickelten sie eine gemeinsame Strategie, wie sie Forschung und Lehre noch stärker miteinander verzahnen können.
Graduiertenkolleg beantragt
„Wir müssen aber noch mehr aus unseren Möglichkeiten machen“, fordert Prof. Thomas Ruster von der TU Dortmund. Erste Schritte sind verabredet. Ein gemeinsames Graduiertenkolleg „Religionsunterricht als Ort der Theologie“ ist beantragt. In der Bibelwissenschaft besteht bereits eine institutionelle Forschungs-Partnerschaft: Neues Testament an der Ruhr. Weitere Projekte sind in Arbeit: von der wissenschaftlichen Begleitung der Pastoralplanungen in der Kirche bis zu heiklen Fragen der ökonomischen Gerechtigkeit und von der Analyse religiöser Sprache bis zur Reflexion kirchlicher Reformprozesse. Um die Projekte sichtbarer zu machen und das Gespräch der Studierenden zu intensivieren, organisieren die drei Revier-Unis im Wintersemester einen gemeinsamen Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Aufregende Region
Das Ruhrgebiet ist für alle, die sich mit Religion und Theologie beschäftigen, eine der aufregendsten Regionen Deutschlands und Europas. Hier laufen die Prozesse der Säkularisierung und der religiösen Neuorientierung rasanter als anderswo ab, nirgendwo ist die Vielfalt der Religionen und Kulturen sichtbarer, zugleich die Strukturreform der katholischen Kirche so tiefgreifend. Es gibt auch Aufbrüche. Nirgendwo sonst finden sich auf engem Raum so viele junge Menschen, die sich für Theologie interessieren. Weit mehr als 2.000 studieren in Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen Katholische Theologie.
Breites Angebot
Es gibt bereits eine eingespielte Zusammenarbeit in der Lehre, die den Studierenden zugute kommt. So wird etwa die historische Theologie in Dortmund durch die Bochumer Professoren angeboten. Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch in der Qualifikation des akademischen Nachwuchses: Wer in Dortmund oder Duisburg-Essen studiert, kann den theologischen Doktortitel in Bochum erwerben, wer in Bochum studiert, kann bei den Nachbarn den philosophischen Doktor machen. Vom Grundschullehramt bis zur Volltheologie ist alles im Angebot. Prof. Hubertus Lutterbach, Institutsprecher in Essen: „Wir sehen das als einen klaren Standortvorteil“.
Redaktion: Dr. Josef König
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christian Frevel, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22620, christian.frevel@rub.de
Prof. Dr. Thomas Ruster, Technische Universität Dortmund, Tel. 0231/755-2876, thomas.ruster@tu-dortmund.de
Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach, Universität Duisburg-Essen, 0201/183-3505, hubertus.lutterbach@uni-due.de
Donnerstag, 28. Juni 2012
Gastvortrag Prof. Dr. Gregor Maria Hoff am 06. Juli 2012, 10-12 Uhr
anlässlich der Einweihung der "Science&Religion"-Bibliothek: Nobelpreisträger Werner Arber referiert über „Permanente Schöpfung“
Am Mittwoch 23.5.2012 eröffneten die beiden theologischen Fakultäten der RUB in der gemeinsamen Bibliothek die „Science&Religion“-Bibliothek der International Society for Science and Religion. Gekrönt wurden die Feierlichkeiten durch einen Gastvortrag von Prof. Dr. Arber.
Ein Spirit des Miteinanders, sowohl in konfessioneller als auch in interdisziplinärer Hinsicht wurde durch die Ansprachen der beiden Dekane der theologischen Schwesterfakultäten Prof. Dr. Christian Frevel und Prof. Dr. Peter Wick sowie des Rektors Prof. Dr. Weiler vermittelt. Rektor Weiler, seines Zeichens Biologe, erinnerte an das Siegel der Ruhr-Universität – Prometheus, der vorausdenkende Tatmensch, und Epimetheus, der nachdenkende Geistesmensch, die sich angucken und damit das auf wechselseitigen Austausch beruhende Prinzip der ‚universitas‘ verkörpern.
Die „Science&Religion“-Bibliothek soll genau diesen Austausch fördern. Die 250 Bände mit vor allem englischsprachigen Standardwerken zum Verhältnis von Naturwissenschaft und Religion waren von Prof. Dr. Dr. Christian Tapp (Philosophisch-Theologische Grenzfragen, Katholisch-Theologische Fakultät) und Prof. Dr. Traugott Jähnichen (Christliche Gesellschaftslehre, Evangelisch-Theologische Fakultät) eingeworben werden. Der gemeinsame Antrag zeigt nicht nur die ökumenische Haltung der Bochumer Theologen, sondern auch das ernsthafte Interesse an einer Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Themen. Die Einbindung in einen Gesamtkontext von interdisziplinären Lehrveranstaltungen, Tagungen und Forschungsprojekten überzeugte die Jury zugunsten des Bochumer Antrags.
Prof. Dr. Dr. Tapp veranschaulichte in seiner Eröffnungsansprache die Relevanz eines interdisziplinären Austausches von Theologie und Naturwissenschaften. Provokant fragte er nicht nur nach dem Verhältnis von Evolutions- und Urknalltheorien zum christlichen Schöpfungsglauben, sondern spitzte die Sachlage auch mit der Frage auf die religiöse Praxis zu: Wenn man etwa frage, was einem Kranken mehr helfe, religiöse Gebete oder Investitionen in medizinische Forschung, habe man eine schiefe Entgegensetzung akzeptiert, die für das Gemeinwohl schädlich sein könne. Der Theologie komme hier eine wichtige Differenzierungsfunktion zu. Mit Verweis auf die 250 Bände umfassende Bibliothek sah Tapp es pointiert als „quasi-empirisch“ erwiesen an, dass sich Theologie und Naturwissenschaften Einiges zu sagen hätten.
Wie reizvoll das interdisziplinäre Thema tatsächlich ist, belegte die große Menge interessierter Studenten und anderer Besucher aus Geistes- und Naturwissenschaften, die sich versammelte hatten, um dem Vortrag „Permanente Schöpfung aus naturwissenschaftlicher und religiöser Sicht“ von Prof. Dr. Arber zu hören. Werner Arber erhielt 1978 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin und ist seit 2011 Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften – der erste Protestant in der vierhundertjährigen Geschichte dieser Institution. Arber stellte seine Forschungen zu Restriktionsenzymen dar, um die Anwendung von Orientierungswissen auf wissenschaftliches Wissen beispielhaft zu verdeutlichen. Für ihn besteht in dieser wechselseitigen Bezogenheit das Mittel, Zukunft sinnvoll zu gestalten. Die neuen, nach-darwinschen Erkenntnisse der molekularen Biologie können heute das Bild, das wir von Evolution haben, noch verfeinern. Die Mechanismen hierbei sind so „wunderbar“, wie Arber sagte, dass sie zu einer Weltanschauung in Form von Schöpfung einladen. Ohne die Mechanismen der Evolution (Mutation, Isolation und Selektion), die es Arten erlauben, sich an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen, gäbe es uns Menschen gar nicht, so Arber weiter. Die Prinzipien und Mechanismen der Natur seien daher etwas Gutes, das man als von Gott kommend verstehen könne.
Die abschließende, lebhafte Diskussion, bei der sich Biologen, Physiker, Theologen und interessierte Laien zu Wort meldeten, zeigte die vielen noch zu klärenden Fragen, die weiterhin der Motor interdisziplinärer Zusammenarbeit in Bochum sein werden.
Die gestrige Vollversammlung der Studierenden der katholisch-theologischen Fakultät hat von Seiten der Studierenden, des akademischen Mittelbaus und der Professorenschaft beeindruckenden Zuspruch erfahren. Ziel der Versammlung war eine Information bezüglich der aktuellen Situation und den möglichen Entwicklungen der Fakultät durch den Dekan Prof. Dr. Christian Frevel, der die Rückfragen der Studierenden transparent und ehrlich beantwortete. Außerdem wurde ein Positionspapier der Studierenden verabschiedet, dass Sie am Ende dieses Artikels vorfinden. Weitere Informationen und Bilder der Vollversammlung finden Sie auf der Homepage des Fachschaftsrates.
(Tabea Bellen, stud. Vertreterin im Fakultätsrat)
Die Katholisch-Theologische Fakultät bleibt erhalten und weiterhin integraler Bestandteil der Ruhr-Universität Bochum. Das bekräftigen Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler und Dekan Prof. Dr. Christian Frevel, nachdem das Bistum Essen vor wenigen Tagen entschieden hat, die Priesterausbildung ab dem Wintersemester 2012/13 von Bochum an die Universität Münster zu verlagern. „Die Katholisch-Theologische Fakultät ist eine unserer 20 Fakultäten. Die nachvollziehbare Entscheidung des Essener Bischofs ändert nichts an ihrer Bedeutung für unsere Universität. Die Fakultät ist ein wichtiges Glied in unseren Bachelor- und Masterstudiengängen und leistet hervorragende Forschung“, so Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler.
„Auf diese Entscheidung des Bischofs war die Fakultät gut vorbereitet“, so Prof. Dr. Christian Frevel, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät. „Wir sehen seit Jahren, dass die Zahl der Priesterkandidaten rückläufig ist. Wir haben daher unsere Anstrengungen in der Forschung und in der Ausbildung der Lehrerkandidaten und in der Reform der Volltheologie verstärkt.“ Die Erfolge der Fakultät lassen sich sehen: Sie nimmt einen Spitzenplatz im Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein, ist international sichtbar und für den akademischen Nachwuchs attraktiv; das zeigen die seit Jahren stark steigenden Studierendenzahlen.
Auch der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck pflichtet dem bei: „Die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität hat für die Theologie in der Ruhr-Region eine große Bedeutung.“ Im Gespräch mit den Professoren der Fakultät bekräftigte er, dass es alles tun werde, um im Bistum Essen die wissenschaftliche Theologie in der vollen Breite, aber auch in der ganzen Höhe der Fächer und Abschlüsse zu erhalten. „Ich weiß, wie wichtig Theologie im Revier ist. Ich habe volles Vertrauen zur Katholischen Fakultät. Die Entscheidung in der Priesterausbildung kann mir niemand abnehmen. Aber sie ist keine Entscheidung gegen eine Katholisch-Theologische Fakultät an der Ruhr-Universität.“ Der Generalvikar der Diözese Essen, Hans-Werner Thönnes unterstrich das Interesse des Diözese: „Wir brauchen in unserer dramatischen Umbruchsituation eine wissenschaftliche Theologie vor Ort, die genau hinschaut und in der ganzen Bandbreite der Disziplinen eine aktive Forschung treibt, damit wir besser für die Zukunft aufgestellt sind.“
Theologie, Religion und Religionssoziologie sind Schwerpunkte der Forschung an der RUB. So hat die Katholisch-Theologische Fakultät nicht nur mit der Evangelisch-Theologischen Fakultät eine starke Partnerin an ihrer Seite, sie ist auch eingebunden in die Forschungen am Research Department CERES Centrum für Religionswissenschaftliche Studien. In Bochum gibt es die besten Chancen, die Fakultät so zu entwickeln, dass die enge Partnerschaft in der RUB und mit den anderen Universitäten der Metropole Ruhr für die über 2200 Studierenden in der Region fortgesetzt werden kann. Dekan Frevel: „Wir sind bereit, uns aktiv in den Diskussionsprozess einzubringen, um nach neuen Möglichkeiten zu suchen, eine Theologische Fakultät mit Spitzenforschung in einer gewandelten Landschaft der Gesellschaft und der Kirche zu entwickeln.“
Gestern wurde die Entscheidung des Bischofs von Essen öffentlich, die Priesterausbildung aus internen Gründen nach Münster zu verlagern. Damit wird künftig in Bochum das Angebot des theologischen Vollstudiums ohne die Verknüpfung zur Priesterausbildung vorgehalten.
Denn aus kirchenrechtlicher Sicht gibt es kein zwingendes Junktim zwischen einer Katholisch-Theologische Fakultät und der diözesanen Priesterbildung. Das hat auch die Bischofskonferenz unterstrichen und dabei festgehalten, dass auch die theologische Forschung und die theologische Ausbildung von Nichtpriestern zu den zentralen Aufgaben von theologischen Fakultäten gehören.
Ganz ähnlich unterstützend äußerte sich im vergangenen Jahr der Wissenschaftsrat. In seinen Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften sprach er sich dafür aus, das wissenschaftliche Feld der Theologien im universitären Kontext zu stärken. Katholische Theologie hat nach Maßgabe des Rates eine wichtige und unverzichtbare öffentliche Funktion der Wahrung religiöser Rationalität.
Die Katholische Theologie in Bochum ist für diese Aufgabenstellungen aus Bischofskonferenz und Wissenschaftsrat sehr gut gerüstet. Sie hält eine Spitzenposition in der theologischen Forschung, bildet selbst über 760 Studierende (mit steigender Tendenz) in der Theologie aus und stellt ihre theologische Expertise über 2200 Studierenden der Katholischen Theologie in der Region zur Verfügung.
Auch in Zukunft bietet die Katholisch-Theologische Fakultät neben den Bachelor und Master-Studiengängen die Möglichkeit, ein Vollstudium der Theologie mit dem Abschluss Magister theologiae zu absolvieren. Ihr Angebot stellt weiter eine hervorragende Möglichkeit dar, sich für das Lehramt in Katholischer Religion, den pastoralen Dienst oder für ein anderes kirchliches Arbeitsfeld zu qualifizieren. Die Fakultät vermittelt eine breite theologische und interreligiöse Kompetenz in dem religionspluralen Umfeld einer modernen, stark vom Strukturwandel geprägten Region.
Auch für die theologische Weiterqualifikation, sei es von Laien oder Priestern, bietet sich die Fakultät weiterhin als hervorragender Ort an. Eine wachsende Zahl von ausländischen Priestern wählt Bochum als Ort des Studiums, das zur Promotion führen soll. Noch im März hatte Bischof Mussinghoff aus Anlass des Studientages der Deutschen Bischofskonferenz, auf die Nachwuchssorgen in der Theologie hingewiesen. Die Bochumer Katholisch-Theologische Fakultät sieht sich daher selbstverständlich auch weiter in der Pflicht, für den akademischen theologischen Nachwuchs Sorge zu tragen.
Die Bochumer Katholisch-Theologische Fakultät erfüllt die Forderungen des Wissenschaftsrates in Forschung und Lehre in exzellenter Weise: die Pflege des Zusammenhalts der Theologie gleichermaßen wie das interdisziplinäre Engagement. Sie ist gut in der Ruhr-Universität Bochum vernetzt, die neben den beiden theologischen Fakultäten ein breites Feld interdisziplinärer religionsbezogener Forschung aufweist.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität bietet sich an, auch in Zukunft ihre Aufgaben zu übernehmen und damit in der gesamten Entwicklung eine Vorreiterrolle mit Modellcharakter zu übernehmen. Als regionaler Partner der Kirche eignet sie sich dazu in besonderer Weise durch ihre Forschungsstärke, ihre ausgewiesene Expertise für den Strukturwandel sowie ihr überdurchschnittliches Beratungsengagement in der Kirche.
Bereits heute trifft sich die Fakultät mit dem Bischof von Essen. Der Bischof unterstreicht damit die Bedeutung der Katholisch-Theologischen Fakultät für das Bistum Essen.
Montag, 16. April 2012
„Werden Sie Botschafter der Bochumer Theologie!“ – so begrüßte der Dekan der Katholischen Fakultät, Prof. Christian Frevel, die Gäste der Examensfeier 2012 an der Ruhr-Universität Bochum. Diese waren zahlreich erschienen: als Eltern, Partner, Geschwister oder Kollegen jener Absolventen und Absolventinnen, die am Abend des 3.2.ihren erfolgreichen Studienabschluss feierlich begingen.
Neben der Verleihung der auf lateinisch verfassten Urkunden und einem feierlichen Gottesdienst stand der Vortrag eines frisch promovierten Bochumer Theologen im inhaltlichen Mittelpunkt der Veranstaltung. Dr. Heiko Nüllmann sprach zum ‚Vernunftbegriff Josef Ratzingers‘.
Im Verlaufe der Feier wurden Heiko Nüllmann und Susanne Hegger zum Dr. theol. promoviert. Die Venia legendi für das Fach Neues Testament wurde ausgesprochen für den Privatdozenten Dr. Robert Vorholt. Thema seiner Habilitationsschrift war ‚Das Osterevangelium. Geschichte – Erzählung – Bedeutung‘. Der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Katholisch-Theologischen Fakultät Herr Ludger Viefhues verlieh den Förderpreis der Alfred-Delp-Gilde in Höhe von 500 € an Christoph Werecki für dessen Diplomarbeit ‚Das Markusevangelium als Schule des Glaubens‘ (siehe Foto).
Musikalisch begeisterte der Saxophonist Matthias Keidel. Die Feier wurde finanziell unterstützt durch die Fördergesellschaft.
Dekan Frevel beendete die gelungene Feier mit einem selbstironischen Satz von Oscar Wilde: „Prüfungen sind Unsinn. Entweder Du bist Gentleman, dann weißt Du alles, was Du brauchst. Oder Du bist kein Gentleman, dann schadet Dir alles, was Du weißt.“ Hätte man das mal vor dem anstrengenden Studium gewusst…
(Matthias Sellmann)
Namen von links nach rechts: Nüllmann, Hegger, Frevel, Vorholt, Werecki.
Dialog – sowohl ein Muss wie weiterer Bedarf für innerkirchliche Kommunikationskultur
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum veranstaltete vom 12.-13.1.2012 eine Tagung mit dem Thema: „Dialogprozesse in der katholischen Kirche: Begründungen – Varianten – Zukunftsgestalten“. Dieses Thema ist in zweifacher Hinsicht aktuell: Zum einen erinnert es an die dialogische Ausrichtung des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren; zum anderen fügt es sich ein in die Dialoginitiative der Deutschen Bischofskonferenz und ihrem derzeit laufenden Gesprächsprozess‚Im Heute glauben‘.
Bereits zu Beginn markierte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck
die Wichtigkeit dialogischer Prozesse für die Wahrheitsfindung und –verkündigung der Kirche. Diese Richtungsanzeige konnte im weiteren Verlauf biblisch und kirchengeschichtlich bestätigt, sozialwissenschaftlich präzisiert und praktisch-theologisch illustriert werden. Dies geschah unter erfreulicher Beteiligung des studentischen wie akademischen und gemeindlich engagierten Publikums.
Im Einzelnen wurden u.a. folgende Thesen zu innerkirchlicher Dialogkultur zusammengetragen: