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Paulus, Mosaik, Oratorium S. Andrea Ravenna, 5. Jh.

Paulus

„Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“ (1Kor 15,10) – Der Apostel Paulus spricht voller Selbstbewusstsein und voller Demut von sich selbst. Er ist nach Jesus die wichtigste Gestalt für die Kirche. Er ist ein genialer Theologe und ein weitsichtiger Organisator der Mission. Ohne ihn hätte sich die Kirche nicht so schnell unter den Völkern verbreitet.
So viel aber Paulus geschrieben hat und so viel über ihn geschrieben worden ist: Nirgends steht im Neuen Testament, wie er ausgesehen hat.
Dennoch gibt es zahlreiche Paulusbilder, die immer wieder einen bestimmten Typ variieren, wie ihn auch das Mosaik aus Ravenna zeigt.
Diese Physiognomie geht ein antikes Portrait zurück, das eine apokryphe Schrift des Urchristentums zeichnet.

„Er sah aber Paulus kommen, einen Mann, klein von Gestalt, mit kahlem Kopf und krummen Beinen, in edler Haltung, mit zusammengewachsenen Augenbrauen, die Nase etwas vorspringend, voller Anmut; denn bald erschien er wie ein Mensch, bald hatte er eines Engels Antlitz“ (Acta Theclae 3)

Wilhelm Schneemelcher, Paulusakten, in: id. (ed.), Neutestamentliche Apokryphen II, Tübingen 1989, 193-243: 216



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